300 km bei der Mecklenburger Seen Runde: Der Kopf ist ein Phänomen

Der Glaube an das Ziel kann Berge versetzen. Darüber spreche ich regelmäßig in meinen Vorträgen. Am eigenen Leib habe ich die Magie klarer Ziele vor wenigen Tagen mit meinem Partner wieder erlebt – als wir die 304,24 Kilometer mit 1.502 Höhenmetern bei der Mecklenburger Seen Runde gemeinsam auf dem Rennradtandem geschafft haben.
Unsere Vorbereitung war eine echte Herausforderung. Das Training musste in volle Arbeitswochen und zum Wetter passen. Das hieß oft: Training auf der Rolle in der Wohnung, nicht auf der Straße. Aber die Lust auf das gemeinsame Erlebnis und der Glaube an die Kraft der Ziele machen am Ende im Kopf und in den Beinen so viel aus.
Drei Mal bin ich Europas längsten Radmarathon mit 540 Kilometern von Trondheim nach Oslo gefahren und auch beim Triathlon in Roth saß ich 180 Kilometer auf dem Rad. Wenn man sein individuelles Ziel erreichen möchte, wenn der unbedingte Wille da ist, dann schafft man das – ob es 180, 300 oder 540 Kilometer sind.
In unserem Fall hat das bei der Mecklenburger Seen Runde gut geklappt. Wir haben als Team sehr gut funktioniert. Wir haben uns gegenseitig motiviert, mein Partner hatte die Gangschaltung im Griff und ich unsere Versorgung mit Getränken und Essen. Wir hatten einen richtig schönen Tag zusammen mit etwa 5.000 Radlerinnen und Radlern.
Unsere Netto-Fahrtzeit lag bei 10:13:56 Stunden. Knapp 1:30 Stunden haben wir mit Pausen verbracht, u. a. mit Spreewaldgurken, Käsebrot, Melone, Nudeln mit Tomatensauce bzw. Köttbullar. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die rund 700 Helferinnen und Helfer. Wahnsinn, mit wieviel Liebe und Enthusiasmus sie Start und Ziel organisiert, die Strecke abgesichert und die Verpflegungsstationen zu einem besonderen Erlebnis gemacht haben. Wir werden den Tag in bester Erinnerung behalten.
Das nächste Ziel kann kommen: Im Herbst laufe ich einen Marathon und tanke mit dem neuen Ziel Kraft für alles, was kommt.
Ihre Verena Bentele